Am Flughafen von Weeze ist die größte Photovoltaik-Anlage in Nordrhein–Westfalen ans Netz gegangen. Der Solarpark hat eine Leistung von rund 14 Megawatt (MW) und soll pro Jahr etwa 13 Millionen Kilowattstunden Solarstrom produzieren.
Dies entspricht der Strommenge für etwa 3.300 Vier-Personen-Haushalte. Gleichzeitig werden mehr als 8.500 Tonnen Kohlendioxid (CO2) pro Jahr eingespart, berichtet die Flughafen Niederrhein GmbH.
Großteil des Solarstroms wird unmittelbar am Flughafen verbraucht
Der Solarstrom wird zu hundert Prozent nach den Vergütungsregeln des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in das Netz eingespeist, ein Großteil werde aber unmittelbar am Flughafen verbraucht. Mit seinem Solar-Kraftwerk entspricht der drittgrößte NRW-Airport außerdem bereits heute den Standards, die im Rahmen der Energiewende für die Energieerzeugung im Jahre 2050 gefordert werden.
Flughafen deckt den gesamten Energiebedarf regenerativ
Flughafenchef Ludger van Bebber kommentiert: “Mit dem neuen Solar-Kraftwerk wird auf einer früher militärisch genutzten Teilfläche von 300.000 Quadratmetern ab sofort sauberer Strom produziert. Wir freuen uns, dass wir nun in der Lage sind, den gesamten Energiebedarf unseres Airports regenerativ zu decken. Darüber hinaus leisten wir einen wertvollen Beitrag zur CO2-neutralen Energieversorgung in unserer Region.“
Die Photovoltaik-Anlage entstand auf einer 300.000 Quadratmeter großen Fläche im nordöstlich gelegenen Teil des insgesamt über sechs Millionen Quadratmeter großen Flughafengeländes. Das großflächige, von Wachtürmen und Bunkeranlagen geprägte Areal war bis Ende der 90er Jahre Teil der damaligen British Air Force–Basis.
60.000 polykristalline Solarmodule installiert
Im Oktober 2011 konnte nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens der Bau der Solarstromanlage beginnen. Dank des ungewöhnlich milden Winters konnte die Anlage bereits nach zehn Wochen Bauzeit fertiggestellt werden. Auf dem Solarfeld, das in seiner Ausdehnung 42 Fußballfeldern entspricht, wurden 60.000 polykristalline Solarmodule verbaut. Insgesamt 87.000 m2 Moduloberfläche wandeln das Sonnenlicht in elektrische Energie um, die über insgesamt 280 Kilometer Kabel aus der Anlage zu den garagengroßen Wechselrichterstationen fließen. Zum Schutz der Anlage wurde ein Zaun mit einer Gesamtlänge von 3.700 Metern errichtet. Das Gelände wird zudem per Video überwacht.
BaySolar AG hat rund 25 Millionen Euro für das Solarkraftwerk investiert
Das so geschützte, 300.000 qm große Areal, hat nach Ansicht von Experten gute Voraussetzungen, sich zu einem Zufluchtsort für Tiere und Pflanzen zu entwickeln. Die Flughafengesellschaft hat die 30 Hektar große Fläche an die BaySolar AG (Freising) verpachtet, die über eine Tochtergesellschaft mit Sitz in Weeze rund 25 Millionen Euro für den Bau des Solarkraftwerkes investiert hat.